Tonino Benacquista

Sprachlich bringt der Franzose [hier] ungewöhnliches fertig: Philosophierende Monologe, seitenlange Reflexion seines Protagonisten zeigen, wie hervorragend dieser Mann (und auch Übersetzer Stefan Linster) mit der Sprache umgehen kann.
... Im Turnus mit diesen wunderbar geschriebenen Weltanschauungen wechselt Benacquista von einem auf den anderen Absatz in die zornige, sarkastisch-zynische Sprache eines jungen Mannes, der um seine Träume beraubt ist ... Eingeschoben sind teils aberwitzige Situationen und Dialoge (beispielsweise zwischen dem Künstler Linnel und Antoine, die nicht nur die Lust auf den Alkohol, sondern auch der Kunstverdruss verbindet), die dem Buch eine ironisch-leichte Note geben.

Lars Schafft,

... eine listige, bissige Verballhornung des Kunstbetriebs wie der modernen Kunst; [ein witziger] Gesellschaftsroman aus Außenseiterperspektive; eine zeitgemäße Variante des traditionellen Whodunit - mit höchst überraschendem Ausgang ...
Dieser auch sprachlich beeindruckende Roman beweist jedenfalls einmal mehr die herausragende Stellung französischer Kriminalliteratur. Dass Tonino Benacquistas ambitioniertes, aber wenig Umsatz versprechendes Buch 2003, fast 15 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung, auch ins Deutsche übersetzt wurde, grenzt an ein kleines Wunder. Ein Wunder, das man unmittelbar genießen sollte, weil man nie weiß, wie oft und wie lange so etwas noch möglich ist.

Ulrich Noller empfiehlt ... WDR5.de/Krimi 2003www.krimi-couch.de

Leseprobe auf der Verlagsseite


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