Jean-Bernard Pouy

Jean Bernard Pouy, der große Stilist, erweist sich dabei mit seinen Geschichten als Primus inter Pares. Pouy ist ein Ausnahmetalent, ein erzählerischer Meister aller Klassen. Romane wie "Larchmütz 5632" oder "Die Schöne von Fontenay" sind in ihrer Mischung aus gesellschaftlicher Relevanz und ästhetischer Versiertheit Meilensteine der Literaturgeschichte. Nur ein Kapitel dieses ausgebufften Erzählers braucht man zu lesen, und man schämt sich für Kritiker und Verleger, die solch brillante Literatur jahrelang missachtet haben. Sei´s drum. Die Zeiten haben sich geändert. Der Markt hat seine Controller und Analysten an der Nase herumgeführt. Auch in Deutschland lesen Krimifans fortan wie Gott in Frankreich.

Ulrich Noller, Deutsche Welle 22.01.2003

Jean-Bernard Pouy gehört zu jener Sorte Kriminalautoren, die nicht nur etwas von Spannungsaufbau und Nervenkitzel verstehen, sondern auch literarische Qualitäten haben, die auf einem eleganten und präzisen Umgang mit Sprache basieren. Und er ist ein politischer Autor, ein scharf beobachtender Kritiker sozialer Missstände. Das macht ihn so glaubwürdig und seine Krimis zu Suchtmitteln.

Uwe Grosser, Heilbronner Stimme 11.08.01

Zu »H4Blues«

Sprachlich ist H4Blues sehr kreativ. Einige Neologismen und Metaphern werden verwendet, so dass der Stil schon als künstlerisch angesehen werden muss ... ein sprachlich hervorragendes Buch ... Über die Sprache wurde ein höchstens durchschnittlicher Krimi zu einem echten, nicht unbedingt leicht zu lesenden, Vergnügen. Wer wert auf einfache Sprache legt, ist hier fehl am Platz ... Wer jedoch einen flüssigen, künstlerischen und teilweise experimentellen Stil mag, wird dieses Buch mögen.

Jens Fleischhauer, Krimizeit

Er schreibt superwitzig und beeindruckend sprachmächtig ... Ein großartiges Buch, auch und gerade für die Kinder der 68er. Und die Dialoge, die der Einbeinige mit einer hübschen 20jährigen Gothic-Anhängerin über Popmusik führt, sind einfach phänomenal.

WDR5, Krimitipps Januar 2005

Zu »Die Schöne ...«

... Ein meisterhafter Krimi von einem grandiosen Stilisten. Pouy schreibt rauh und lakonisch in bester Tradition des Crime Noir, aber lockert mit Humor und ausgeprägter Romantik die genretypische Härte auf. Mit einer ganz eigenen Sichtweise und Sprache präsentiert Pouy eine stimmige und kritische Milieuzeichnung und liefert fast nebenbei eine scharfsinnige Gesellschaftskritik, indem er die Wurzeln des Verbrechens in gesellschaftlichen Bedingungen zeigt. Seine klare Prosa ist knapp und griffig. Die eigenwilligen, fast schon bizarren Figuren überzeugen durch Glaubwürdigkeit und Komplexität. Ein Muss für jeden anspruchsvollen Krimifan!

Stadt Dortmund online, Literatur-Tipps

Realitätsnah in der (Umgangs-)Sprache, verstörend genau und erbarmungslos in der Schilderung seiner Charaktere, zeichnet der Autor ein Bild des Vorstadtlebens an einem Gymnasium in Paris, das wenig mit Pennäler-Romantik und Bildungsidealen gemein hat.
Dabei bleibt er jedoch, wie auch sein Antiheld, nicht durchgehend zynisch und resignierend. Liebevoll beschreibt er immer wieder Lichtblicke und hoffnungsvolle Zukunftsaussichten, die vor allem in den Portraits der Jugendlichen sichtbar werden.
Ein tiefsinniges, fesselndes Buch, optimistisch und verstörend zugleich.

Krimi-Forum

Wenn es darum geht, unaufdringlich die gesellschaftliche Bedingtheit von Verbrechern zu schildern, kann es — seinen Kollegen Didier Daeninckx ausgenommen — kaum einer mit ihm aufnehmen. Und Pouy schreibt stilistisch anspruchsvoll und trotzdem klar und ohne Weitschweifigkeiten.

Hans Riffel, amazon

Der Schreibstil von Jean-Bernard Pouy ist anspruchsvoll, dabei aber sehr angenehm ... in einem lockeren humorvollen Stil, der bis hin zum Zynismus geht ... Teilweise mit poetischen Adjektiven, wenn er Örtlichkeiten beschreibt, gelegentlich ausschweifend, aber auch bisweilen kurz und prägnant, wenn die Situation dazu passend ist. Auch verfällt er manchmal in eine Art Umgangssprache, was das Geschehen nur realistischer macht.

Peter Kümmel, krimi-couch.de

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